Aktuelles Thema
Tägliches Zähneputzen gegen Viren und Bakterien!
Die Auseinandersetzung mit dem Coronavirus ist und bleibt weiterhin aktuell. Die gute Nachricht: mit täglichem Zähneputzen kann man einen wertvollen Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten. Für Virus- und Bakterieninfektionen ist der Mund, neben dem Nasen-Rachen-Bereich, die Haupt-Eintrittspforte. Neue Forschungen belegen, dass Viren im Speichel infektiös sind und durch Verschlucken in den Hals, die Lunge oder sogar den Darm übertragen werden können.Mindestens zwei Mal tägliches, gründliches Zähneputzen mit Zahncreme unterstützt dabei, sich vor dementsprechenden Krankheitserregern zu schützen.
Händewaschen ist neben dem Mund-Nasen-Schutz das Gebot der Stunde. So sollen ggf. vorhandene Keime, Viren und Bakterien abgetötet werden. Die in der Handseife enthaltenen Tenside zerstören die Lipidmembran der Viren und damit die Viren selbst. Dieser Mechanismus ist gut untersucht und wissenschaftlich belegt [1]. Man kann unter Vorbehalt über die Eigenschaften der einzelnen Zahncreme-Bestandteile Aussagen zu etwaigen antiviralen Eigenschaften herleiten:
„Viele, wenn nicht alle Zahncremes, beinhalten Reinigungssubstanzen (Tenside), die antimikrobielle Eigenschaften haben. Einige Zahncremes enthalten dieselben Tenside wie Handseife-Formulierungen, die gegen Covid-19 empfohlen werden.
Die Empfehlung, mindestens zweimal am Tag mit Zahncreme und Zahnbürste die Zähne zu putzen, sollte dementsprechend dringend (...) wieder gestärkt werden.“ [2]
„Viele, wenn nicht alle Zahncremes, beinhalten Reinigungssubstanzen (Tenside), die antimikrobielle Eigenschaften haben. Einige Zahncremes enthalten dieselben Tenside wie Handseife-Formulierungen, die gegen Covid-19 empfohlen werden.
Die Empfehlung, mindestens zweimal am Tag mit Zahncreme und Zahnbürste die Zähne zu putzen, sollte dementsprechend dringend (...) wieder gestärkt werden.“ [2]
Die drei wesentlichen Punkte für die Prävention sind:
- „Händewaschen mit Seife und Handwaschgels schränkt die direkte oder indirekte Verbreitung von Infektionskrankheiten ein. Dies schließt Covid-19 ein und basiert auf soliden wissenschaftlichen Prinzipien.
- Wie bei vielen Erkrankungen der Atemwege werden die infektiösen Mikroorganismen über Speicheltröpfchen über den Mund ausgeschieden – dies schließt das Coronavirus ein. Die Ausscheidung der Speicheltröpfchen kann beim Husten, Niesen oder auch nur beim Sprechen und Singen geschehen.
- Zahncremes enthalten Tenside, die auch in vielen Handwaschmitteln, die gegen Coronaviren empfohlen werden, enthalten sind.“ [3]
Zusätzlich hält die antimikrobielle Aktivität von Zahncremes in der Mundhöhle für einige Stunden an. Somit kann mit der zahnärztlichen Empfehlung, die Zähne mindestens zwei Mal täglich für mindestens zwei Minuten zu putzen, die Viruslast in der Mundflüssigkeit gesenkt werden [3].
Covid-19 in der Mundhöhle
Eine vorbelastete, vorerkrankte Mundhöhle stellt ein höheres Risiko für eine Covid-19-Infektion dar, da die erste Barriere (z.B. Speichelenzyme) geschwächt ist. Prof. Frankenberger (Präsident DGZMK) stellte in einer kürzlich veröffentlichen Stellungnahme fest, dass „im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie der Zahnmedizin über die Gesunderhaltung der Mundhöhle eine besonders wichtige Rolle zukommt. Prävention stärkt die Immunkompetenz am Entstehungsort der Virusinfektion und hilft über diese Fitmacherfunktion, sie zu vermeiden oder ihren Verlauf abzumildern“. Er erläutert weiter: „Ein Patient, der unter einer Parodontitis leidet, hat eine subgingivale Zahnfleischentzündung. Das bedeutet, dass er - häufig unbemerkt - eine offene Wunde von etwa 40 Quadratzentimetern im Mundraum trägt. Es ist doch vollkommen klar, dass dadurch einer Erkrankung wie Covid-19 Tür und Tor geöffnet ist.“Gute Barriere gegen Krankheitserreger
Ein sauberer, gesunder Mund stellt eine gute Barriere gegen eindringende Viren und Bakterien allgemein dar. In aktuellen Untersuchungen in Wuhan wurde festgestellt, dass die Mundhöhle das wichtigste Einfallstor für das Coronavirus ist [4]. Nachvollziehbar ist dementsprechend auch, dass eine plaquebeladene Mundhöhle mit entzündlichen Veränderungen, vor allem am Zahnhalteapparat (Gingivitis, Parodontitis), mit einem erhöhten Risiko für diverse Erkrankungen einhergeht. Die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und erhöhtem Risiko für beispielsweise Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bekannt und in den vergangenen Jahren gut untersucht worden[2].Der Grund für diese Zusammenhänge kann vereinfacht wie folgt benannt werden: Bei aktiven entzündlichen Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis, Parodontitis) ist die Blutschranke offen, es besteht quasi eine große offene Wunde am Zahnfleisch, über die zum Beispiel Keime direkter ins Blutsystem eindringen können. Durch diesen Sachverhalt können sich die Entzündungsparameter im Blut verändern und in der Folge zu einer veränderten Immunlage führen. Diese vereinfacht dargestellte Abfolge ist bei gesunden Gingiva-Verhältnissen mit dichtem Saumepithel nicht ohne Weiteres möglich. Aktuelle Studien aus Wuhan zeigen Risikofaktoren für eine schwerwiegend verlaufende Covid-19-Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf [4].
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Literaturquellen:
[1] Kragh-Hansen U, le Maire M, Møller JV. The mechanism of detergent solubilization of liposomes and protein-containing membranes. Biophys J. 1998;75(6):2932-2946.
[2] Addy, M. Toothbrushing against coronavirus. Br Dent J 228, 487 (2020).
[3] Addy, M. A dentist is encouraging dental professionals to raise awareness of oral health messages in an effort to slow down the spread of COVID-19. Dentistry Online 3rd of may 2020.
[4] Fei Zhou, Ting Yu, Ronghui Du, Guohui Fan, Ying Liu, Zhibo Liu, Jie Xiang, Yeming Wang, Bin Song, Xiaoying Gu, Lulu Guan, Yuan Wei, Hui Li, Xudong Wu, Jiuyang Xu, Shengjin Tu, Yi Zhang, Hua Chen, Bin Cao. Clinical course and risk factors for mortality of adult inpatients with COVID-19 in Wuhan, China: a retrospective cohort study. Lancet 2020; 395: 1054–62
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