Praxistipps für das Behandlungsgespräch:
Eine sorgfältige, sanfte und gründliche Mundhygiene ist essenziell. Verwendet werden sollten eine sanfte Zahnbürste (sensitiv, mit feinen Borstenenden) und eine zahnfleischpflegende Zahncreme, wie beispielsweise die neue aminomed. Pflegende Extrakte und entzündungshemmende sowie antibakterielle Inhaltsstoffe wie Bisabolol, Panthenol und der Blütenextrakt der Echten Kamille helfen, das Zahnfleisch zu pflegen und zu kräftigen und bestehende Entzündungen abklingen zu lassen. Aminomed ist damit besonders geeignet für schmerzempfindliche Sensitiv-Patienten und bei ersten Zahnfleischproblemen und Parodontitis. Besonders auch Schwangere haben durch die hormonellen Veränderungen ein erhöhtes Parodontitis-Risiko.
Vor allem abends sollte sich die werdende Mutter ausreichend Zeit für eine ausführliche Mundpflege nehmen. Mit kleinen, kreisenden Bewegungen am Zahnfleischrand alle äußeren und inneren Flachen der Zähne putzen, die Kaufläche gründlich am Schluss. Konsequent Zahnseide für die Zahnzwischenräume abends verwenden. Ein adäquat langes Stück Zahnseide (mindestens 30 cm!) nehmen, nicht zu straff auf die beiden Zeigefinger aufwickeln. Dann mit sanften sägenden Bewegungen die Zahnseide im Zahnzwischenraum einführen und reinigen.
Lifehack: Einen Knoten in die Mitte der Zahnseide machen – damit kann man die Plaque im Zwischenraum gut entfernen! Anschließend kann man noch eine Mundspülung verwenden. Eine Munddusche ist auch eine Möglichkeit. Wichtig dabei ist, nur sanft zu duschen - und nicht auf maximaler Stufe zu „kärchern“. Wenn eine Parodontitis diagnostiziert wurde, ist die Munddusche nicht geeignet.
Addendum:
1. „Jedes Kind kostet einen Zahn!“ Ist diese Aussage noch gültig?
„Jedes Kind kostet einen Zahn“ ist eine eigentlich veraltetete Aussage, die heutzutage nicht mehr zutrifft. Wenn vor und während der Schwangerschaft eine gründliche Mundhygiene, professionelle Zahnreinigung und zahnärztliche Kontrolluntersuchungen stattfinden, lassen sich Zahnfleischprobleme oder Zahnprobleme vermeiden. Eine 2018 veröffentlichte Meta-Analyse-Studie hat jedoch auch herausgefunden, dass „zusätzliche Schwangerschaften (...) einen tendenziell einen Effekt auf die Mundgesundheit der Mütter“ haben (Prof. S. Lichtl, Heidelberg (11), (12)). Daher: Besonders vor und während der Schwangerschaft auf eine exzellente Mundhygiene achten und sich am besten vor der Schwangerschaft zahnärztlich beraten lassen.
2. Warum ist die Linksseitenlagerung für Schwangere wichtig?
Zur Vermeidung eines Vena-Cava-Kompressionssyndroms. Bei einem Vena-Cava-Kompressionssyndrom drückt das Eigengewicht des ungeborenen Kindes auf die untere Hohlvene (Vena-Cava inferior) der Gebärmutter und stört damit den Blutfluss der Mutter. Diese mögliche Komplikation tritt meist erst in den letzten Schwangerschaftsmonaten auf und kann einfach vermieden werden: Die Linksseitenlagerung der Schwangeren verlagert das Eigengewicht des Kindes und die Blutversorgung ist ungestört. Dementsprechend ist eine Linksseitenlagerung, kombiniert mit einer Unterstützung der rechten Hüfte (Kissen), bei einer zahnärztlichen oder Prophylaxe-Behandlung am besten.