Risiken einer Parodontitis während der Schwangerschaft:
Gesundes Zahnfleisch dichtet am Rand, wo es den Zahn berührt, die Verbindung zum Blutsystem ab. Bei einer Gingivitis und erst recht bei einer Parodontitis ist diese Funktion gestört oder nicht mehr vorhanden. So können Keime und Bakterien direkt ins Blutsystem gelangen – und möglicherweise auch über die Plazentaschranke zum Kind[5]. Wer eine Gingivitis oder Parodontitis hat, hat eine offene Wundfläche im Mund. Sie kann so groß sein wie der Handteller oder eine großen Tomatenscheibe. Eine so große Wunde als Schürfwunde, zum Beispiel am Knie, würde man direkt abdecken, verbinden, oder zumindest ein Pflaster auf die Wunde kleben. Im Mund geht das nicht. Die gute Nachricht bei einer beginnenden Zahnfleischentzündung: Durch kontinuierliche konsequente Pflege und verbesserte Mundhygiene kann sich die Wunde wieder schließen und das Zahnfleisch ausheilen. Anders ist das bei einer Parodontitis, also einer bereits fortgeschrittenen Erkrankung, bei der schon Zahnfleischtaschen entstanden sind. Hier heißt es: unbedingt die Zahnarztpraxis aufsuchen! Die Diagnose, ob eine Zahnfleischentzündung oder Zahnbettentzündung besteht, kann nur durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin erfolgen. Sollte also ein Schwangerschaftswunsch (oder eine frühe Schwangerschaft) bestehen, ist eine zahnärztliche Untersuchung vor der Schwangerschaft dringend anzuraten.